Depressionen
„Ein Ernährungsmuster, das durch eine hohe Aufnahme von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch, Olivenöl, fettarmen Milchprodukten und Antioxidantien sowie durch eine geringe Zufuhr von tierischen Nahrungsmitteln gekennzeichnet war, war offenbar mit einem verringerten Risiko für Depressionen verbunden. Ein Ernährungsmuster, das durch einen hohen Verzehr von rotem und/oder verarbeitetem Fleisch, raffiniertem Getreide, Süßigkeiten, fettreichen Milchprodukten, Butter, Kartoffeln und fettreicher Soße sowie durch eine geringe Aufnahme von Obst und Gemüse gekennzeichnet ist, ist mit einem erhöhten Risiko für Depressionen verbunden.” – Übersetzte Ergebnisse einer Metaanalyse von chinesischen Forschern des Linyi People’s Hospital
Noch immer wird dieses Krankheitsbild nicht gerne öffentlich diskutiert. Betroffene versinken schnell in ihrer Verzweiflung. Der Alltag wird zur Last
Ganzheitlicher Ansatz
Es finden sich zahlreiche Faktoren und Auslöser zu diesem Krankheitsbild. Ein ganzheitlicher Ansatz kann den Betroffenen weiterhelfen. Das heißt, jeder Betroffene braucht seinen systemischen Weg zur Überwindung der vielfältigen Erscheinungsbilder einer Depression.
Was kann physiologisch hinter einer Depression stecken?
In diesem kurzen Artikel zeige ich neben der Pharmakotherapie (Versorgung mit Medikamenten) und Medizin und der Psychotherapie neuste Behandlungswege aus der Mikrobiologischen- und der Ernährungstherapie auf.
Burn-out
Gewisse Begriffe sind zur Mode geworden. „Burn-out“, klingt schon mal so, als wenn wir das auch gerne mal erzählen. „Ich habe ein Burn-out“. Soll heißen, ich bin fleißig und unermüdlich am Arbeiten und habe mir so nun einen „Erschöpfungszustand“ verdient.
Diese Formulierung ist natürlich reiner Sarkasmus und ironisch verklärt. Betroffene habe dazu mit Sicherheit eine eigene Definition.
Mehr Frauen depressiv?
Es wurde und wird schon lange über Depressionen geredet, Statistiken erhoben. Auffällig bleibt dabei, dass angeblich mehr Frauen von dieser Krankheit betroffen sind? Das stimmt natürlich so nicht.
Frauen sind oft gesundheitsbewusster
Auch in meiner Sprechstunde muss ich feststellen, dass Frauen eher bereit sind, sich Hilfe zu holen, um Ihr gesundheitliches Leiden endlich anzugehen. So werden sie rein statistisch natürlich zur größeren Gruppe von Betroffenen.
Das Stigma der Depression
Am Ende bleibt, egal wo und wie man sich nun über diese Krankheit informiert, das Stigma „des schwachen, nicht leistungsfähigen Menschen“. Ein gruseliger Befund für Betroffene, da er ja impliziert, dass er die von ihm geforderte Leistung nicht mehr abrufen kann.
„Die Depression ist ein Teufelskreis der Selbstzweifel“
Andreas Loos Dez. 2020
Was sagt die Ernährungswissenschaft, die Biochemie und die Mikrobiologie zur Depression?
Am liebsten würde ich sagen: „Komm mal her „Freundchen Depression“, lass Dich von uns mal so richtig durchschütteln. Mal sehen, was dann noch von dir übrig bleibt“
Antworten aus der Wissenschaft
Um es im Wissenschaftsbetrieb seriös zu sagen, haben die von mir studierten Wissenschaften jede Menge an Antworten. Das ist doch schon einmal erfreulich, oder? Aber seriös heißt auch, dass hinter vielen Depressionen auch psychosoziale Probleme zu finden sind.
Nun ist es bei mir so, dass ich seit 40 Jahren ein Suchender bin. Auf diesem Weg, habe ich auch gerade dieses schwierige und komplexe Krankheitsbild immer wieder überdacht und versucht es in seiner tiefe zu erfassen.
Mikrobiologische Ansatz zur Depression
„Allgemein wird die ausgeprägte Verbindung zwischen Darmmikrobiota und dem menschlichen endokrinen System inzwischen wissenschaftlich beschrieben. Das Review beschreibt z.B. Einflüsse auf Bildung von Serotonin, die wiederum mit Depressionen, entzündlichen Darmerkrankungen und Angstverhalten assoziiert werden „
Quelle: Allergie und Mikrobiota, systemisches Krankheitsverständnis-Mikrobiologische Therapie, Schmidt, Schnitzer, S.77
Was kann der Ernährungstherapeut praktisch gegen Depressionen tun?
Ernährungswissenschaft & Biochemie
- Den Ernährungsstatus feststellen (Ernährungscheck)
- Nutritive Mangelerscheinungen identifizieren (Mikronährstoffe)
- Nährstoffmängel beheben
Mikrobiologische Therapie
- Untersuchung des Mikrobioms
- Fehlbesiedlung und Mangel analysieren
- Dysbiosen erkennen
- Intervenieren mit Prä- und Probiotika
Dieser systemische Ansatz wird nicht alle Depressionen in Luft auflösen, aber diagnostisch kommen wir so einen gewaltigen Schritt weiter. Mit dieser Methode schließen wir einen Großteil physiologischer Fehlsteuerungen aus.
Kompetenz Cluster
Ein geeigneter Ansatz ist auch das Aufbauen von Kompetenz clustern aus:
- ärztliche Diagnostik (Allgemeinzustand, Blutbild, Entzündungen)
- Psychologie (Psychotherapeut, Psychiater, Kliniken)
- Ernährungstherapie (Mikronährstoffversorgung, Mikrobiologische Therapie)