Eisenmangel
Haben Sie einen Eisenmangel? Oder hat ihr Arzt einen Eisenmangel diagnostiziert?
Haben Sie Ihr Blutbild je verstanden? Vielen Wissenschaftlern und Medizinern geht es genauso. Wir sollten schon verstehen, was in einem Blutbild zu erkennen ist und uns mühe geben hinter die Zahlen zu blicken.
Das erfordert ein spezielles Fachwissen. Hier einige Beispiele des Irrtums.
Irrtümer der Blutbildinterpretation
Calcium. Meistens ein Wert im Blutbild, der ohne besondere Schwankungen daherkommt. Richtig, denn der Körper versucht ja auch den Calciumspiegel im Blut Konstant zu halten. Wollen wir wirklich wissen, wie es um unsere Calcium Reserven steht müssen wir unsere Knochendichte messen lassen.
Tipp: Bitte mal beim Hausarzt nachfragen
Gesamtcholesterin? Sagt nichts über die einzelnen Blutfette aus. Mich interessiert vor allem das LDL, die Triglyceride und das HDL.
Ein weiteres Beispiel: Blutzuckerwert
Bei Menschen ohne Diabetes liegt der Glukosespiegel im Blut nüchtern (nach 8 bis 10 Stunden ohne Nahrung) unter 100 Milligramm pro Deziliter (mg/dl) beziehungsweise unter 5,5 Millimol pro Liter (mmol/l). Nach dem Essen steigt der Blutzuckerwert gewöhnlich nicht über 140 mg/dl (7,8 mmol/l).
Blutzuckerwert 100 mg/dl ? ist für uns Ernährungswissenschaftler schon ein Hingucker. Verrät er uns vielleicht schon eine Prädiabetes.
Blutwerte ohne Hintergrund – Wissen sind nutzlos
Genauso verhält es sich mit dem Eisenwert (Fe). Eine reine Rechengröße für Labore. Uns kann er nichts über das Eisen im Körper erzählen.
Wichtige Marker sind Erythrozyten (rote Blutkörperchen), deren Größe bzw. das durchschnittliche mittlere Volumen MCV (mean corpuscular volume) und das Hämoglobin.
Sollte Ihnen etwas an diesen Werten seltsam vorkommen, brauchen Sie jemanden, der sich diese Werte genauer anschaut. Denn dahinter verbergen sich Werte wie das Serum-Ferritin (der wirkliche Bluteisenspeicher), das Transferrin (der Transporter) und die Transferrin Sättigung (Wieviel wird transportiert)
Hier eine medizinische Definition:
Die Transferrin Sättigung gibt den Sättigungszustand des Transportproteins Transferrin durch Eisen an. Die Transferrin Sättigung ist bei Eisenmangel niedrig, da wenig Eisen vorliegt, aber von der Leber viel Transferrin gebildet wird. Umgekehrt ist sie bei Eisenüberschuss erhöht, da viel Eisen zur Verfügung steht, das Transferrin aber vermindert ist.
Bei erhöhtem Serum-Ferritin kann man mit Hilfe der Transferrin Sättigung einen echte Eisenüberladung (hohe Sättigung) von einer Eisenverteilungsstörung (i.d.R. normale Sättigung) unterscheiden.
Die Blutentnahme für die Bestimmung der Transferrin Sättigung sollte morgens bei nüchternem Patienten erfolgen, da sowohl Eisen als auch Transferrin einem zirkadianen Rhythmus unterliegen (Präanalytik).
Bitte? Nichts verstanden? Dann übersetze ich mal: Stellen Sie sich einen Busbahnhof vor. In diesem Bahnhof finden Sie die Passagiere (Serum-Ferritin). Vor dem Bahnhof stehen die Busse (Transferrin) und im Bus sitzen die Passagiere (Transferrin Sättigung).
Wenn Sie sich nun verschiedene Szenarien vorstellen. Der Bus ist voll (Transferrin Sättigung hoch), dafür der Busbahnhof leer (niedriges Ferritin). Transferrin niedrig (Bus leer, kein Transport von Eisen, Busse bleiben im Bahnhof)
So, oder so ähnlich hat uns unsere Kollegin Christiane Schäfer versucht, die komplexen Zusammenhänge näher zu bringen.
Die richtige Interpretation der gemessenen Blutwerte gehört in unsere Fachkompetenz. Sprechen Sie uns an.
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